Etwa 4,75 Millionen Privatkundinnen und Kunden wechselten 2018 in Deutschland den Stromanbieter, so die im Monitoringbericht 2019 veröffentlichten Ergebnisse von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt. Das ist kein Wunder, schließlich gibt es zwischen einzelnen Stromanbietern gravierende Preisunterschiede.
Wie funktioniert der kostenlose Stromrechner?
Mithilfe des Stromrechners auf Tarifcheck.de finden Sie unverbindlich, kostenfrei und sekundenschnell Stromtarife nach Ihren Wünschen. Geben Sie dafür einfach Ihren Standort und durchschnittlichen Stromverbrauch ein. Natürlich können Sie auch gezielt nach Klima- oder Ökostromtarifen suchen. Bei Bedarf können Sie über Tarifcheck.de direkt den Vertrag abschließen, ohne dass Ihnen dadurch Mehrkosten entstehen.
Beim Stromanbieterwechsel steht niemand ohne Strom da.
Sie brauchen keine Unterbrechung der Stromversorgung zu fürchten – der lokale Grundversorger ist zur lückenlosen Belieferung mit Strom gesetzlich verpflichtet.
3 einfache Schritte – wie gehe ich beim Stromanbieterwechsel vor?
1.
Kündigungsfrist in Erfahrung bringen
Vor dem Abschluss eines neuen Stromtarifs steht die Kündigung beim alten Anbieter an. Viele Unternehmen bieten an, die Kündigung bei Ihrem alten Energie-Versorger zu übernehmen. Dafür benötigt der neue Anbieter eine entsprechende Vollmacht von Ihnen. Das macht dann Sinn, wenn Sie für die Kündigung noch ausreichend Zeit haben, andernfalls nehmen sie diese am besten schriftlich per Einschreiben vor. Die Kündigungsfristen variieren je nach Vertragsart:
Kündigungsfristen für Stromtarife
Ein Beispiel für Kündigungsfristen
Vertragsart | Vertragsbeginn | Mindestlaufzeit | Ende der Kündigungsfrist | Lieferbeginn neuer Anbieter |
Grundversorgungsvertrag | 6. Juli 2020 | 19. Juli 2020 (2 Wochen) | Kündigungsfrist beträgt immer 2 Wochen | 19. Juli 2020 |
Andere Verträge | 6. Juli 2020 | 5. Juli 2021 (ein Jahr), je nach Anbieter kann sie sogar 2 Jahre betragen | 31 Mai. 2021 (bei Kündigungsfrist von 6 Wochen), vertragsabhängig beträgt die Frist bis zu 3 Monate | 6. Juli 2021 |
2.
Leistungen, Konditionen und Boni verschiedener Anbieter und Tarife vergleichen
Der Strommarkt ist groß – es gibt vor Ort meist mehr als hundert Stromanbieter, die sich in der Art der Energieerzeugung und im Preisniveau deutlich voneinander unterscheiden. Ein unverbindlicher Stromvergleich auf Tarifcheck.de verschafft Ihnen einen schnellen, kostenlosen Überblick.
Für den Stromvergleich benötigen Sie lediglich Ihre Postleitzahl und Ihren durchschnittlichen Stromverbrauch (kWh). Diesen finden sie auf der letzten Stromrechnung. Ihre Suche können Sie selbstverständlich erweitern und so zum Beispiel gezielt nach Ökostromanbietern suchen.
Aufgrund der hohen Konkurrenz am Strommarkt locken viele Stromanbieter neue Kundinnen und Kunden übrigens auch mit attraktiven Sofort- und Willkommensboni. Entsprechende Details werden bei dem Vergleich auf Tarifcheck.de ebenfalls angezeigt.
3.
Neuen Stromtarif auswählen und Vertrag abschließen
Haben Sie beim Stromvergleich einen preisgünstigen, leistungsstarken Tarif gefunden, steht dem Wechsel nichts mehr im Wege. Auf Wunsch können Sie den Vertrag direkt über Tarifcheck.de abschließen, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen.
Wie funktioniert der Stromanbieterwechsel ohne eigenen Stromzähler?
Wohnen Sie in einem Mehrfamilienhaus und haben keinen eigenen Stromzähler, läuft der Stromvertrag über den Vermieter, der die Stromkosten auf die Mietergemeinschaft verteilt. Für Haushaltskunden ohne eigenen Stromzähler empfiehlt sich die Einsicht in den lokalen Betriebskostenspiegel. Übersteigt Ihre Stromrechnung den Ortsdurchschnitt, können Sie verschiedene Tarife vergleichen und dem Vermieter günstigere Angebote vorlegen. Gleiches gilt für die Versorgung mit Gas. Bei einem möglichen Wechsel profitieren schließlich alle Mietparteien von sinkenden Nebenkosten.
Stromanbieter wechseln Prämie – welche Boni gibt es für Neukunden?
Zahlreiche Stromversorger in Deutschland konkurrieren um die Gunst von Neukundinnen und Neukunden. Oftmals werben sie deshalb mit verschiedenartigen Boni, Geld- und Sachprämien. Je nach Lieferant werden die Prämien dabei sofort ausgeschüttet, im Laufe des ersten Jahres mit den Abschlägen verrechnet oder erst nach Ablauf des ersten Vertragsjahrs freigegeben. Der Wert der Prämien kann je nach Stromvertrag, Tarif und Anbieter mehrere hundert Euro betragen.
Wichtig: Die obigen Definitionen können bei den einzelnen Energielieferanten variieren. Achten Sie also genau darauf, wann genau Ihnen der Bonus zugute kommt und wie lange Sie sich dafür an Ihren Stromanbieter binden müssen. Kündigen Sie vor Erhalt der Prämie, verfällt sie womöglich. Achten Sie im Idealfall darauf, dass Sie sich nicht länger als ein Jahr an Ihren neuen Lieferanten binden, damit Sie möglichst bald wieder lukrative Anbieterwechsel vornehmen können.
Wechsel zu Ökostrom – was ist wichtig?
Insgesamt hat bei Abnehmerinnen und Abnehmern ein Umdenken stattgefunden: weg von der Atomenergie und hin zu erneuerbaren Energien. Zunehmend mehr Verbraucherinnen und Verbraucher setzen daher auf eine Versorgung mitÖkostrom. Achten Sie bei der Wahl eines Ökostromtarifs auf Zertifikate und Gütesiegel, beispielsweise das Grüner Strom-Label oder das OK-power-Siegel – denn Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom.
Eine besondere Form der Ökostromtarife bilden die sogenannten Klimatarife. In diesem Fall stammt der Ökostrom zwar nicht aus erneuerbaren Energien, allerdings gleicht der Stromanbieter den CO²-Ausstoß durch bestimmte Klimaschutzprojekte aus. Welche Projekte genau gefördert werden, steht in den Vertragsbedingungen und auf der Stromrechnung.
Stromanbieter wechseln beim Umzug – was sind meine Optionen?
Ziehen Sie um, haben Sie bei Ihrem Stromanbieter ein Sonderkündigungsrecht. Bei der Suche nach einem neuen Lieferanten bestehen folgende Optionen:
Sie kümmern sich nicht aktiv um einen Stromversorger am neuen Standort: In diesem Fall werden Sie automatisch dem Grundversorger zugeordnet. Der Strompreis ist dort im Schnitt allerdings verhältnismäßig teuer. Grundversorgungsverträge können Sie jedoch mit zweiwöchiger Frist kündigen. Ist Ihr neues Zuhause eine Mietwohnung ohne eigenen Stromzähler, haben Sie automatisch den gleichen Stromanbieter wie Ihr Vermieter.
Sie suchen sich selbst einen Lieferanten für Ihr neues Zuhause: Beginnen Sie am besten bereits zwei bis drei Monate vor Einzug mit der Suche nach lokalen Stromversorgern. Kostenlose Vergleichsportale liefern einen guten Überblick. Haben Sie einen passenden Anbieter gefunden, benötigt dieser von Ihnen das Einzugsdatum sowie Zählernummer und Zählerstand im neuen Heim. Fragen Sie diesbezüglich am besten die Hausverwaltung. Ziehen Sie in eine Mietwohnung, erkundigen Sie sich vor der Suche nach einem Energielieferanten zudem, ob Sie einen eigenen Stromzähler haben, andernfalls beziehen Sie den Strom vom gleichen Anbieter wie Ihr Vermieter.
Unser Tipp: Verlassen Sie sich beim Ablesen des Stromzählers nicht auf Dritte
Bei einem Umzug wird in Ihrem alten Domizil der Stromzählerstand abgelesen. Achten Sie darauf, dass Sie den Zählerstand auch selber mit Ihrem Smartphone dokumentieren. Dadurch vermeiden Sie Fehler bei der Abrechnung und stellen sicher, dass die Nachmieter oder Käufer Ihrer einstigen Unterkunft nicht auf Ihre Kosten Strom beziehen.
Auch umgekehrt ist es ratsam, beim Bezug der neuen Räume mit Ihrem Smartphone ein Foto des dortigen Zählerstands zu machen. Sie können dadurch vermeiden, dass Sie nicht irrtümlich für den Strom zahlen, den die ehemaligen Bewohner Ihres neuen Zuhauses verbraucht haben.
Wie teuer ist Strom bei unterschiedlichen Anbietern?
Grundversorger beliefern lokal die meisten Kunden
Grundversorgungsverträge sind im Schnitt häufig als die Alternativen. Bei dem Grundversorger handelt es sich um den Lieferanten, der vor Ort die meisten Menschen mit Strom beliefert. Laut Monitoringbericht hatten 2018 immerhin noch 28 % der Haushalte einen Grundversorgungsvertrag.
Ökostromverträge sind im Schnitt besonders günstig.
Stromkosten in Deutschland nach Vertragsart
Vertragsart | Durchschnittliche Kosten bei einem Jahresverbrauch von 2.500 bis 5.000 kWh (inkl. Steuern und Abgaben) |
Grundversorgungsvertrag | 31,94 Cent/kWh |
Sondervertrag mit Grundversorger | 30,46 Cent/kWh |
Vertrag mit anderem Anbieter | 30,46 Cent/kWh |
Ökostromvertrag | 30,42 Cent/kWh |
Quelle: Monitoringbericht 2019 (Stand 4/2019) |
Vor Ort stehen mehr als hundert Anbieter zur Auswahl
Laut Informationen des Monitoringberichts 2019 stehen Verbraucherinnen und Verbrauchern in der BRD durchschnittlich 132 Stromlieferanten zur Verfügung. Ortsabhängig kann es Abweichungen geben.
Stromspartipps – wie kann ich noch mehr Stromkosten sparen?
Mit dem Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter können Sie meist kräftig sparen. Das gilt übrigens auch für die Versorgung mit Gas. Der Wechsel zu einem anderen Gasanbieter funktioniert nahezu genauso wie der Stromanbieterwechsel. Doch nicht nur mit einem jährlichen Wechsel senken Sie Ihre Nebenkosten. Auch mit einfachen Energiesparmaßnahmen halten Sie Ihren Strom- und Gasverbrauch im Alltag gering und schonen so Geldbeutel und Umwelt zugleich.
Vermeiden Sie beispielsweise die Standby-Funktion von Fernseher, Laptop & Co. und ziehen Sie den Stecker von nicht genutzten Geräten, denn diese ziehen auch ausgeschaltet meist ein paar Watt pro Stunde. Investieren Sie in den Kauf von Energiesparlampen und schalten Sie das Licht aus, wenn Sie sich nicht im Raum befinden.
Auch in der Küche können Sie Strom sparen: Passen Sie die Größe von Töpfen und Pfannen mit den Herdplatten ab, nutzen Sie Topfdeckel, um Hitzeentweichung zu vermeiden und machen Sie Gebrauch von der Restwärme Ihres Herdes und Ofens. Nudelwasser und Ähnliches erhitzen Sie am besten vorher im Wasserkocher, denn der Herd gehört zu den größten Stromfressern. Tauen Sie Tiefkühlkost nicht in der Mikrowelle auf, sondern im Kühlschrank, dadurch sparen Sie sogar aktiv, denn der Kühlschrank muss weniger Energieleistung erbringen. Tauen Sie Ihre Tiefkühltruhe oder das Eisfach des Kühlschranks regelmäßig ab, vermeiden Sie zudem unnötigen Energieverbrauch durch Eiskrusten.
Achten Sie beim Kauf neuer Haushaltsgeräte auf die Energieeffizienzklasse. Die Kennzeichnung A+++ markiert die energiesparendsten Produkte. Dies ist insbesondere bei Haushaltsgeräten mit einem hohen Verbrauch wichtig: zum Beispiel Waschmaschinen und Kühlschränken.
Stromanbieter wechseln trotz negativem SCHUFA-Eintrag – ist das möglich?
Bei einem Stromwechsel hat der neue Lieferant das Recht, sich bei der SCHUFA nach Ihrer Bonität zu erkundigen. Ist die individuelle Bonität nicht besonders gut, erschwert das Wechsel, macht ihn jedoch nicht unmöglich. Stromanbieter entscheiden selber, ob Sie mit Kundinnen und Kunden trotz schlechter Bonität einen Vertrag abschließen. Einige Lieferanten entscheiden dabei zugunsten neuer Stromkundinnen und -kunden.